Innervillgraten: Kraftwerk wird weiter gebaut
Am 26. August musste der Bau kurzfristig gestoppt werden, jetzt scheint der Weg frei.
Schon in der Innervillgrater Gemeinderatssitzung vom 22. September wurde recht heftig diskutiert, als es um die Fortsetzung des Kraftwerksbaues und dessen Verlautbarung gegangen ist. Die Pressekonferenz am 25. September fiel dementsprechend lang aus und es wurde, wie Bürgermeister Josef Lusser es formulierte, "heftigst diskutiert". Kein Wunder, denn die Geschichte rund um die beiden Kraftwerke Kalkstein- und Stallerbach, zieht sich nun doch schon einige Zeit.
Ende August hatten sich die Ereignisse überschlagen. Am 24. August hatte man mit dem Bau begonnen. Damals sah aus Sicht der Gemeinde alles gut aus. Noch am Vormittag des 26. August fand die forstrechtliche Verhandlung statt, die positiv ausging. Dann kam laut Gemeinderatssitzungsprotokoll vom 23. September zunächst um 16:00 Uhr ein Anruf von Franz Schett, in dem angedeutet wurde, dass die Gemeinde "möglicherweise keine naturschutzrechtliche Bewilligung mehr habe und die Gemeinde Innervillgraten den Bau einstellen solle bis alles abgeklärt bzw. aufgeklärt sei". Bald darauf traf Bezirkshauptfrau Olga Reisner mit der Polizei in Kalkstein ein und bat ebenfalls um die einstweilige Einstellung des Baues. Was die Dinge zusätzlich beschleunigte war, dass genau zu jener Zeit Rohre für den Kraftwerksbau nach Osttirol unterwegs waren. Das Baumaterial wurde in Dellach zwischengelagert.
Seitdem ist ein Monat vergangen und niemand war untätig. Gerhard Heilingbrunner, Ehrenpräsident des Umweltdachverbandes, hält die Öffentlichkeit und insbesondere LHStv.in Ingrid Felipe mit zahlreichen Aussendungen in Atem, auch andere Kraftwerksgegner versuchen den Baustopp beizubehalten und die Gemeinde hält an ihren Plänen fest.
Nun steht fest, dass Bürgermeister Lusser für Montag, den 28. September, die Fortsetzung des Triebwasserleitungsbaues nach Kalkstein angeordnet hat. Nur wenige Tage später soll mit der Triebwasserleitung Stallerbach begonnen werden. Fertigstellung der Leitung: noch in diesem Jahr. Insgesamt sollen beide Kraftwerke laut Lusser im Jahr 2016 fertig sein, "sofern es keine gröbere Störung gibt".
Angesprochen auf Gerhard Heilingbrunner und andere Kraftwerksgegner, sagt Josef Lusser: "Der kann ruhig seine Meinung haben, auch die anderen können ihre Meinung haben, doch wir sind eine Gebietskörperschaft und als Gemeinde nur gegenüber unserer Bevölkerung verantwortlich. Wir haben das Recht, Projekte umzusetzen und das tun wir im Sinne unserer Bürger auch."
Ein Gegenargument lautet immer wieder Unwirtschaftlichkeit und ein anderes, dass der Tourismus beeinträchtigt werde. Beides sieht Lusser nicht als Problem. Strom werde konsumiert, man sei bisher abhängig und aufgrund der Abgelegenheit des Tales sei das nicht immer einfach, daher seien die eigenen Kraftwerke auch sinnvoll in Bezug auf die Unabhängigkeit der Gemeinde.
In ferner Zukunft, so sagt er, wenn einmal alles abgezahlt sei, hoffe man auch, dass die Gemeinde damit Geld einnehmen wird können. Ökologisch sieht er ohnehin kein Problem, denn: "Es ist Ökostrom", sagt Lusser, "das ist die sauberste Energie überhaupt. Wir brauchen den Strom einfach." Dass die Kraftwerksgegner weiterhin agieren werden, ist ihm klar, rechtliche Schritte auf beiden Seiten sind wohl nicht ausgeschlossen.
Ein Posting
Lusser@ - schade um jeden bach, aber die villgrater sollen auch ein chance haben. - auf sonntagsredner kann verzichtet werden, vor allem auf jene, - die aus dem vollen schöpfen und aus der urbanen stadt kommen - das risiko der wirtschatlichkeit müssen die kw-bauer tragen - bm, du hast in eine punkt nicht recht: es gibt keine ökokraftwerke und auch keinen ökostrom, daher - bitte in zukunft auf solchen schmafu in der diskussion verzichten und - in der kalkulation hast du auch nicht recht, das kw muß -falls es wirtschaftlich ist, ab dem - ersten betriebstag kalkulaatorisch gewinn einspielen . viel erfolg!
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