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Naturschutz als Happening an der Isel

Für die Freiheit des Gletscherflusses wurde ein Fest gefeiert.

Es war eine starke Demonstration für den "Herzfluss Osttirols", die am Sonntag, 3. Juni unterhalb der Glanzer Brücke über die Bühne ging. So bunt wie das Bild, das die rund 250 Teilnehmer abgaben, so bunt war auch das Organisationsteam. Die wichtigsten Umweltorganisationen Osttirols, darunter NAGO, Aktion Umweltgespräche, Netzwerk Wasser, Iselfrauen und andere formierten sich zum Schulterschluss mit den Virger und Prägratener Kraftwerksgegnern, unterstützt vom Kajakclub, den Slacklinern und vielen umweltbewegten Privatpersonen aus der Region. Auffallend war die gute Stimmung, die sich in den Auen und auf den Sandbänken ausbreitete. Man war sich einig in der Ablehnung des Großprojektes, das die Bürgermeister von Virgen und Prägraten gemeinsam mit der Nordtiroler Planungsfirma INFRA derzeit im Oberen Iseltal durchzuziehen versuchen. Dennoch wurde weniger mit Parolen als mit Forschungsstationen, Spielen, Musik und viel Herzblut entspanntes und spannendes "Leben am Fluss" demonstriert, als Alternative zur Wucht eines Großprojekts, das die Natur an und in der Isel schädigen könnte. Mit gezielten Renaturierungs- und Aufweitungsmaßnahmen gestaltete das Flussbauamt in den vergangenen Monaten das "Ausschotterungsbecken Gemeinde Oberlienz" neu und verbesserte damit nicht nur den Hochwasserschutz und die ökologischen Verhältnisse. Es wurde auch neuer, naturnaher Erholungsraum geschaffen. Das "Fest für die Isel" war auch eine Werbung für dieses Ausflugsgebiet, das den ganzen Charme einer natürlichen Flusslandschaft zeigt. Wir haben sowohl von Martin Lugger als auch von Wolfgang Retter sen. Bilder vom Event bekommen. Hier eine zusammenfassende Slideshow.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

4 Postings

zeinerpeter
vor 12 Jahren

Ich habe nicht behauptet, daß ihr den Wald nicht betreten dürft. Natürlich dürft ihr das. Nur müßt ihr euch auch über die Pflichten im Klaren sein. Die Verbote machen nicht wir-die Grundbesizer- sondern der Gesetzgeber( z.B. jegliches Feuermachen im Waldgebiet ). Mit dem Auto herumkurven im Weidegebiet zeugt auch nicht gerade von viel Verständnis für die Natur. Der Weg von der Glanzer Brücke in unser Augebiet ist übrigens auch Privatgrund, ist aber als öffentlicher Fahrweg eingetragen u. somit für alle befahrbar, auch für Spazierfahrer u. solche, die die "privaten Festln" feiern. Diese sind natürlich nicht genehmigt. Wir bitten um Verständnis dafür, daß diese Feten uns Grundbesitzern ein Dorn im Auge sind, da dabei sehr viel Müll hinterlassen wird, der wiederum eine Gefahr für Mensch u. Vieh ist. Übrigens wißt ihr überhaupt, daß der Besitzer eine Anzeige bekommt, wenn in seinem Grund Müll vorgefunden wird u. er verpflichtet ist, diesen wegzuräumen. Ich will jetzt nicht den Eindruck erwecken, daß ihr Iselfreunde unerwünscht seid. Freut euch über das Naturjuwel Isel, so wie wir es seit unserer Kinderzeit getan haben , die wir ja sozusagen mit der Isel aufgewachsen sind. In meine Jugendzeit war der "Mitterling" ( so heißt das Gebiet zwischen Auwiesen u. Isel ) ein Paradies. Da gab es glasklare, metertiefe Tümpel, in denen sich Forellen, Pfrillen, Mühlkoppen (von uns "Tolme" genannt ), Ringelnattern u. viele andere Tierarten tummelten. Leider hat diese Idylle das Hochwasser 1965/66 völlig zerstört. Weitere Sünden sind durch die damals übliche Flußbegradigung begangen worden. Also habt auch ein wenig Verständnis für uns Bauern, wir wollen ja auch nur unsere Lebensgrundlage erhalten u. sicher keinen Krieg mit euch führen.

 
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Detektor
vor 12 Jahren

Künftig Fehler vermeiden und das Gute behalten! Die meisten Besucher des Iselfestes kamen per Rad oder zu Fuß und erlebten auch beim Kommen und Gehen diesen einzigartigen Fluss. Das Feuermachen war sicher nicht ganz richtig, geschieht aber auch sonst immer wieder bei privaten „Festln“. Die Grenzen des Privateigentums sind vor Ort nicht ersichtlich – aber: in Österreich gibt es ein Betretungsrecht für den Wald (außer bei ausdrücklicher, zeitlich begrenzter Sperre), da der Wald der Erholung der Bevölkerung zu dienen hat, genauso wie das öffentliche Gut unserer Gewässer. Unbestreitbar ist jedenfalls: Jung und Alt erlebten einen stimmigen Nachmittag an unserer Isel.

 
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Monk
vor 12 Jahren

Ja, es sind an diesem Nachmittag vielleicht ein paar Dinge falsch gelaufen. Ich würde sagen es hat an der Kommunikation gemangelt. Man hätte einen Posten an der Glanzer Brücke aufstellen können und darauf hinweisen können, dass man die Autos hier bzw. auf der anderen Seite der Bundesstraße stehen lassen soll. Die Kühe wurden, so mein Eindruck, nicht verjagt sondern es wurde versucht sie zu beruhigen, weil sie doch ziemlich wild dahergaloppiert sind. Ich hoffe schon, dass im Vorfeld mit den betroffenen Bauern oder deren Vertreter gesprochen wurde. Aber unumstritten ist es, dass den Naherholunsbereich Fluss, in dem Fall die Isel, wir alle nützen und genießen dürfen! Wenn nötig müssen private Grenzen deutlich sichtbar abgegrenzt oder gekennzeichnet werden. Ich habe auch keine Fahrverbotsschilder entdeckt, aber ich bin schon der Meinung, dass man nicht mit seinem Auto bis zum Schranken fahren hätte müssen. Wir haben diesen Nachmittag für einen Spaziergang an der Isel mit dem Ziel Iselfest genutzt und waren begeistert. Der Bericht spiegelt genau meine Empfindungen wieder.

 
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zeinerpeter
vor 12 Jahren

Liebe "Iselfreunde" ! Von den davongejagten Weiderindern, die zu ihren Wasserstellen wollten, von den steng verbotenen Feuerstellen im Wald u. Privatgrund, von den ca. 50 geparkten Autos im Weidegebiet ( auch Privatgrund )habt ihr nichts berichtet, liebe Isel-u. Naturfreunde.

 
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